TINA HÖTZENDORFER

BERUF: Künstlerin, Ladeninhaberin, Vortragende, Kursleiterin

PRIVAT: Kämpfernatur, Positive-Thinker, Inspirationsquelle

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Wir haben Tina in ihrem Laden in St. Johann in Tirol besucht. Sie sitzt im Rollstuhl. Das heißt für sie aber nicht, dass sich das Leben verschlechtert hat. Es hat sich verändert und sie hat sich diesem Schicksalsschlag mit vollem Mut gestellt, und aus dieser Situation das positivste gezogen. Seit 2011 widmet sie sich mit großer Freude der Malerei. Das jedoch nicht ohne Hindernissen – nachdem sie seit einem Snowboardunfall (2008) von den Schultern (!) abwärts querschnittgelähmt ist und sie daher ihre Finger nicht mehr bewegen kann! Sie malt dennoch 🙂 !

Jedes Bild ist einzigartig und hat seine ganz spezielle Bedeutung. Großteils arbeitet sie mit Symbolen aus dem Buddhismus oder Hinduismus. 2014 eröffnete sie die Rollin’Art Gallery in St. Johann. Hier bietet sie neben ihren Bildern auch handgemachten Schmuck, Mode und Accessoires mit Glückselefanten, Fairtrade Kunsthandwerk aus Indien und vielen weiteren ausgewählten Besonderheiten an. Ebenso sind Kreativkurse für Kinder und Erwachsene in ihrem Repertoire, sowie Vorträge über ihr Leben, eine positive Lebenseinstellung und Selbstmotivation. Und weil sie fest davon überzeugt ist, dass Querschnittslähmung eines Tages heilbar sein wird, unterstützt auch sie die Stiftung Wings for Life.

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Tina, erzähl uns doch etwas zu der Vorgeschichte vom Unfall! In St.Johann habe ich die Tourismusschule besucht, ich wollte unbedingt den Restaurant-Betrieb meiner Eltern übernehmen. Demnach hab ich Tourismusmanagement zu studieren begonnen – aber, verrückt wie ich bin, hab ich das abgebrochen, meinen Rucksack gepackt und eine Weltreise für ein halbes Jahr in Angriff genommen. Es war großartig!! 2 Monate war ich wieder zurück in der Heimat und – Puff – plötzlich hat sich so einiges geändert!!

Was ist passiert? Ich habe mit meinem Papa und meinem Bruder einen Tagesausflug auf die Berge gemacht. Es war Winter. Wir gingen skifahren. Ich bin mit meinem Snowboard weder gesprungen noch hatte ich eigentlich einen außergewöhnlichen Sturz. Mein Board hat sich blöd verkantet, ich bin genau mit meinem Genick auf den Boden gestürzt und dieser Druck war ausreichend, dass mein sechster Halswirbel gesplittert ist und mein Rückenmark durchtrennt hat.

Hast du das zur Zeit des Unfalles gleich gespürt? Ja ich lag auf der Piste und habe nur noch meinen Kopf gespürt. Alles andere war volltaub – ich hab meinen Körper nicht mehr gespürt. Richtig bewusst ist es mir dann geworden, als ich meinen Papa bat, mir das Board abzuschnallen er das aber schon gemacht hat ohne dass ich irgendetwas davon gespürt habe.

Und dann ging´s gleich ins Krankenhaus? Ja ich wurde zuerst nach St.Johann, dann nach Innsbruck geflogen. Eine große Operation, 3 Wochen Intensivstation, 6 Monate Reha-Klinik. Nach dem Unfall musste ich ALLES neu lernen. Ich konnte nicht mal mehr selber essen, Zähne putzen.. Die alltäglichsten Sachen über die man als ‘normaler’ Mensch nicht mal nachdenkt – das war plötzlich Neuland für mich!

Und wie gehst du damit heute um? Mittlerweile kann ich das ja alles wieder und es ist wieder normal geworden. Aber wenn ich meine Infogruppe in der Reha-Klinik betreue und frischen Unfallopfern von meiner Geschichte und meinem Leben erzähle und sehe wie es denen in der  Anfangsphase nach dem Unfall geht, dann wird mir das alles wieder bewusst wie schwer die Zeit war.

Wow – wie toll, dass du diesen Menschen hilfst? Ja, das mache ich gerne. Man bekommt ja auch wieder Kraft zurück.

Das Leben ist einfach schön!

Was sagst du den Leuten oder Angehörigen die gerade einen Schicksalsschlag erlitten haben? Also erstens ist es ein Prozess bis man die Situation akzeptiert und beginnt mit dieser Einschränkung zu leben. Das dauert einfach, das hat auch bei mir bestimmt 2–3 Jahre gedauert. Und zweitens, sollte man sich unbedingt neue Ziele setzen, nicht aufgeben und in sich hinein hören! Ich zum Beispiel hab’ mir neue Inspirationsquellen gesucht. Mit Buddhismus hab’ ich mich plötzlich extrem auseinandergesetzt und der hat mir gelernt, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen – die Natur zum Beispiel. Und was mich das Ganze generell gelehrt hat, dass das Leben einfach schön ist! Ich schätze jeden Tag, jeden Moment einfach viel mehr als ich es vor dem Unfall tat!

Das freut mich, dass du das so siehst! Gibt es auch etwas, das dich stört? Wie zum Beispiel behandeln dich deine Mitmenschen seit dem Unfall? Also meine Engsten behandeln mich sowieso ‘normal’. Die sehen mich so wie ich bin! Was für mich richtig schwer ist hingegen, ist Mitleid. Mitleidige Blicke von Fremden oder ähnliches. Damit kann ich garnicht gut umgehen muss ich zugeben. Ich bin immer noch ich und ich sehe mich nicht mehr als Opfer oder sonst was!

Wo siehst du hier das Problem? Viele Menschen können nicht damit umgehen oder ‘normal’ reagieren. Und wiederum Viele können eine körperliche und einer geistigen Behinderung nicht auseinander halten. Ich bin im Kopf so wie ich immer war. Ich kann normal reden, rechnen, lesen, Reisen buchen, … was auch immer! Wenn ich aber mit jemanden von meiner Familie und Freunden unterwegs bin, dann werde niemals ICH, sondern immer meine Begleitung angesprochen oder gefragt oder sonst was. Das ist teilweise schon schwierig.

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Hattest du denn nie Rückschläge? Oh, doch!! Ich war schon ein Monat in der Reha-Klinik und baute die erste Kraft wieder auf, als ich dann plötzlich wieder in die Intensivstation musste. Es hat sich bei mir ALLES entzündet und ich musste noch weitere drei Wochen in der Station verharren – das war garnicht schön!

Wie bist du damit umgegangen? Du musst, und das muss ich nach wie vor noch, extrem geduldig sein und stetig an dir und einen Fortschritt arbeiten. Deshalb bin ich vermutlich auch da, wo ich jetzt bin!

Wie bist du eigentlich zum Malen gekommen? Also kreativ war ich immer schon. Aber vor meinem Unfall hab ich eher gestrickt oder genäht – Modedesign schwebte mir mal so vor. Naja, das mit dem Stricken ging dann hald nicht mehr, nachdem ich meine Finger nicht mehr bewegen kann. Zu Weihnachten vor einigen Jahren habe ich meiner Oma einen Elefanten gemalt und irgendwie kam das bei allen ziemlich gut an – vor allem bei mir. Das hat mir Spaß gemacht.

Dieser Elefant ist ja auch ein Glückssymbol? Genau! Ich habe mich generell durch meine lange Reise in Asien extrem inspirieren lassen von diesem Stil.  

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Und wie kam´s dann zu Deinem Store? Also angefangen hat es mit den Bildern. Irgendwie wollten plötzlich alle Bilder von mir haben. Dann habe ich meine erste Ausstellung gemacht und alles wurde verkauft. Das war ein richtig schönes Gefühl! Ich wollte dann eine Art Atelier haben und meine Kunst ausstellen – von vielen wurde ich schief angeschaut aber ich hab das einfach durchgezogen!

Denkst Du, das sind Neider? Nein, von Neidern würde ich nicht sprechen. Ich denke, das sind wie ich vorhin schon angesprochen habe, immer noch Menschen die mich bemitleiden. Einem wird nicht mehr soviel zugetraut, wenn man im Rollstuhl sitzt und das finde ich sehr schade!

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Wie stehst du zu Sozialen Medien – nützt Du die für Dich? Ja, auf alle Fälle. Facebook und Instagram läuft eh wirklich sehr gut und hilft mir. Vor Kurzem habe ich meinen ersten Blogeintrag auf meiner Seite gemacht und auch auf Youtube plane ich, ein paar Videos online zu stellen.

Liebe Tina – wie schreibst Du, trotz Lähmung? Im Prinzip schreibe ich mit zwei Fingern. Da musste ich ein wenig erfinderisch sein aber das klemm’ ich mir alles so zusammen, dass ich irgendwie tippen kann! Beim Malen zum Beispiel klemme ich mir auch die Pinsel in die Hände ein und improvisiere vor mich hin haha.

Und generell – Dein Körper – was spürst Du oder spürst Du nicht? Es ist so ähnlich wie ein ‘Fleckerl-Teppich’ – teilweise spüre ich an gewissen Punkten etwas und dann wieder nichts. Das kann man garnicht so genau definieren!

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Du hast mittlerweile einen tollen Mann an Deiner Seite – Wie habt ihr euch kennen gelernt? Tatsächlich im Reha-Zentrum. Er war Zivildiener dort und ich war Patientin. Romantisch oder 😉 .

Also ein Mann ohne Vorurteile? Ja, absolut. Er hat sich dem Ganzen vollkommen geöffnet. Nachdem er dort so lange Zivildiener war, konnte er mit der Materie ‚Rollstuhl‘ schon bevor wir uns kennen gelernt haben, umgehen.

Und wie hat sich das entwickelt? Zunächst waren wir Freunde und haben geredet – so viel geredet. Wir haben immer Mittag zusammen gegessen. Nach einiger Zeit hatte ich dann schon die ein oder andere Blume auf meinem Essen 🙂 . Und ja, als sein Pflichtdienst vorüber war haben wir uns weiterhin getroffen. Damit haben wir wohl beide nicht gerechnet.

Und dann? Dann gings eigentlich relativ schnell. Irgendwann hat er dann schon bei mir übernachtet und – tada – zusammen sind wir. Ein tolles Team, die besten Freunde, wir sind richtig glücklich!

Wichtig ist, sich stets neue Ziele zu definieren und setzen!

Was sind weitere Ziele in deinem Leben? Ja, also so ein Ring am Finger wär sicher mal schön (zwinkert zu ihrem Freund) 😉 . Also eine Familie möchte ich schon sehr gerne gründen. Ich kann Gott sei Dank Kinder bekommen! Generell hab ich noch 1.265 weitere Ideen und Pläne, es sprudelt gerade so! Aber auf alle Fälle möchte ich ein Buch über meine Geschichte und meine Gedanken dazu schreiben. Vorträge und Motivationskurse weiterhin leiten und wer weiß, was die Zukunft sonst noch alles bringt!

Was möchtest du unseren Lesern zum Abschluss mitgeben? Negative Energie meiden – Das macht einfach alles kaputt! Man kann sich jeden Tag wieder aufs Neue entscheiden, wie man etwas sieht oder wie man mit etwas umgeht! Das möchte ich gerne allen auf den Weg mitgeben 🙂 .

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WOW – Was für eine junge, dynamische und positive Frau! Als uns Tina von sich aus vor einigen Monaten angeschrieben hat, wussten wir sofort, dass wir sie treffen und sie in ihrem Store besuchen wollen. Auf´s Neue hat uns ein junger Mensch bewiesen, dass man mit positiven Gedanken und positiver Energie ALLES meistern kann. Und nicht nur meistern – nein sogar gestärkter denn je aus solchen Schicksalsschlägen  hervor zu gehen!!

Tina, viel Erfolg für deine Zukunft, wir zumindest machen uns keine Sorgen um Deinen Erfolg und hoffen Du lädst uns dann zu Deiner Buchveröffentlichung ein 😉 .

From the Heart: Tina Hoetzendorfer

TINA HÖTZENDORFER

PROFESSION: Artist, Shop Keeper, Speaker

PRIVATE: Strong Personality, Positive-Thinker, Source of Inspiration

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Wir haben Tina in ihrem Laden in St. Johann in Tirol besucht. Sie sitzt im Rollstuhl. Das heißt für sie aber nicht, dass sich das Leben verschlechtert hat. Es hat sich verändert und sie hat sich diesem Schicksalsschlag mit vollem Mut gestellt, und aus dieser Situation das positivste gezogen. Seit 2011 widmet sie sich mit großer Freude der Malerei. Das jedoch nicht ohne Hindernissen – nachdem sie seit einem Snowboardunfall (2008) von den Schultern (!) abwärts querschnittgelähmt ist und sie daher ihre Finger nicht mehr bewegen kann! Sie malt dennoch 🙂 !

Jedes Bild ist einzigartig und hat seine ganz spezielle Bedeutung. Großteils arbeitet sie mit Symbolen aus dem Buddhismus oder Hinduismus. 2014 eröffnete sie die Rollin’Art Gallery in St. Johann. Hier bietet sie neben ihren Bildern auch handgemachten Schmuck, Mode und Accessoires mit Glückselefanten, Fairtrade Kunsthandwerk aus Indien und vielen weiteren ausgewählten Besonderheiten an. Ebenso sind Kreativkurse für Kinder und Erwachsene in ihrem Repertoire, sowie Vorträge über ihr Leben, eine positive Lebenseinstellung und Selbstmotivation. Und weil sie fest davon überzeugt ist, dass Querschnittslähmung eines Tages heilbar sein wird, unterstützt auch sie die Stiftung Wings for Life.

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Tina, erzähl uns doch etwas zu der Vorgeschichte vom Unfall! In St.Johann habe ich die Tourismusschule besucht, ich wollte unbedingt den Restaurant-Betrieb meiner Eltern übernehmen. Demnach hab ich Tourismusmanagement zu studieren begonnen – aber, verrückt wie ich bin, hab ich das abgebrochen, meinen Rucksack gepackt und eine Weltreise für ein halbes Jahr in Angriff genommen. Es war großartig!! 2 Monate war ich wieder zurück in der Heimat und – Puff – plötzlich hat sich so einiges geändert!!

Was ist passiert? Ich habe mit meinem Papa und meinem Bruder einen Tagesausflug auf die Berge gemacht. Es war Winter. Wir gingen skifahren. Ich bin mit meinem Snowboard weder gesprungen noch hatte ich eigentlich einen außergewöhnlichen Sturz. Mein Board hat sich blöd verkantet, ich bin genau mit meinem Genick auf den Boden gestürzt und dieser Druck war ausreichend, dass mein sechster Halswirbel gesplittert ist und mein Rückenmark durchtrennt hat.

Hast du das zur Zeit des Unfalles gleich gespürt? Ja ich lag auf der Piste und habe nur noch meinen Kopf gespürt. Alles andere war volltaub – ich hab meinen Körper nicht mehr gespürt. Richtig bewusst ist es mir dann geworden, als ich meinen Papa bat, mir das Board abzuschnallen er das aber schon gemacht hat ohne dass ich irgendetwas davon gespürt habe.

Und dann ging´s gleich ins Krankenhaus? Ja ich wurde zuerst nach St.Johann, dann nach Innsbruck geflogen. Eine große Operation, 3 Wochen Intensivstation, 6 Monate Reha-Klinik. Nach dem Unfall musste ich ALLES neu lernen. Ich konnte nicht mal mehr selber essen, Zähne putzen.. Die alltäglichsten Sachen über die man als ‘normaler’ Mensch nicht mal nachdenkt – das war plötzlich Neuland für mich!

Und wie gehst du damit heute um? Mittlerweile kann ich das ja alles wieder und es ist wieder normal geworden. Aber wenn ich meine Infogruppe in der Reha-Klinik betreue und frischen Unfallopfern von meiner Geschichte und meinem Leben erzähle und sehe wie es denen in der  Anfangsphase nach dem Unfall geht, dann wird mir das alles wieder bewusst wie schwer die Zeit war.

Wow – wie toll, dass du diesen Menschen hilfst? Ja, das mache ich gerne. Man bekommt ja auch wieder Kraft zurück. 

Das Leben ist einfach schön!

Was sagst du den Leuten oder Angehörigen die gerade einen Schicksalsschlag erlitten haben? Also erstens ist es ein Prozess bis man die Situation akzeptiert und beginnt mit dieser Einschränkung zu leben. Das dauert einfach, das hat auch bei mir bestimmt 2–3 Jahre gedauert. Und zweitens, sollte man sich unbedingt neue Ziele setzen, nicht aufgeben und in sich hinein hören! Ich zum Beispiel hab’ mir neue Inspirationsquellen gesucht. Mit Buddhismus hab’ ich mich plötzlich extrem auseinandergesetzt und der hat mir gelernt, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen – die Natur zum Beispiel. Und was mich das Ganze generell gelehrt hat, dass das Leben einfach schön ist! Ich schätze jeden Tag, jeden Moment einfach viel mehr als ich es vor dem Unfall tat!

Das freut mich, dass du das so siehst! Gibt es auch etwas, das dich stört? Wie zum Beispiel behandeln dich deine Mitmenschen seit dem Unfall? Also meine Engsten behandeln mich sowieso ‘normal’. Die sehen mich so wie ich bin! Was für mich richtig schwer ist hingegen, ist Mitleid. Mitleidige Blicke von Fremden oder ähnliches. Damit kann ich garnicht gut umgehen muss ich zugeben. Ich bin immer noch ich und ich sehe mich nicht mehr als Opfer oder sonst was!

Wo siehst du hier das Problem? Viele Menschen können nicht damit umgehen oder ‘normal’ reagieren. Und wiederum Viele können eine körperliche und einer geistigen Behinderung nicht auseinander halten. Ich bin im Kopf so wie ich immer war. Ich kann normal reden, rechnen, lesen, Reisen buchen, … was auch immer! Wenn ich aber mit jemanden von meiner Familie und Freunden unterwegs bin, dann werde niemals ICH, sondern immer meine Begleitung angesprochen oder gefragt oder sonst was. Das ist teilweise schon schwierig.

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Hattest du denn nie Rückschläge? Oh, doch!! Ich war schon ein Monat in der Reha-Klinik und baute die erste Kraft wieder auf, als ich dann plötzlich wieder in die Intensivstation musste. Es hat sich bei mir ALLES entzündet und ich musste noch weitere drei Wochen in der Station verharren – das war garnicht schön!

Wie bist du damit umgegangen? Du musst, und das muss ich nach wie vor noch, extrem geduldig sein und stetig an dir und einen Fortschritt arbeiten. Deshalb bin ich vermutlich auch da, wo ich jetzt bin!

Wie bist du eigentlich zum Malen gekommen? Also kreativ war ich immer schon. Aber vor meinem Unfall hab ich eher gestrickt oder genäht – Modedesign schwebte mir mal so vor. Naja, das mit dem Stricken ging dann hald nicht mehr, nachdem ich meine Finger nicht mehr bewegen kann. Zu Weihnachten vor einigen Jahren habe ich meiner Oma einen Elefanten gemalt und irgendwie kam das bei allen ziemlich gut an – vor allem bei mir. Das hat mir Spaß gemacht.

Dieser Elefant ist ja auch ein Glückssymbol? Genau! Ich habe mich generell durch meine lange Reise in Asien extrem inspirieren lassen von diesem Stil.  

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Und wie kam´s dann zu Deinem Store? Also angefangen hat es mit den Bildern. Irgendwie wollten plötzlich alle Bilder von mir haben. Dann habe ich meine erste Ausstellung gemacht und alles wurde verkauft. Das war ein richtig schönes Gefühl! Ich wollte dann eine Art Atelier haben und meine Kunst ausstellen – von vielen wurde ich schief angeschaut aber ich hab das einfach durchgezogen!

Denkst Du, das sind Neider? Nein, von Neidern würde ich nicht sprechen. Ich denke, das sind wie ich vorhin schon angesprochen habe, immer noch Menschen die mich bemitleiden. Einem wird nicht mehr soviel zugetraut, wenn man im Rollstuhl sitzt und das finde ich sehr schade!

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Wie stehst du zu Sozialen Medien – nützt Du die für Dich? Ja, auf alle Fälle. Facebook und Instagram läuft eh wirklich sehr gut und hilft mir. Vor Kurzem habe ich meinen ersten Blogeintrag auf meiner Seite gemacht und auch auf Youtube plane ich, ein paar Videos online zu stellen. 

Liebe Tina – wie schreibst Du, trotz Lähmung? Im Prinzip schreibe ich mit zwei Fingern. Da musste ich ein wenig erfinderisch sein aber das klemm’ ich mir alles so zusammen, dass ich irgendwie tippen kann! Beim Malen zum Beispiel klemme ich mir auch die Pinsel in die Hände ein und improvisiere vor mich hin haha.

Und generell – Dein Körper – was spürst Du oder spürst Du nicht? Es ist so ähnlich wie ein ‘Fleckerl-Teppich’ – teilweise spüre ich an gewissen Punkten etwas und dann wieder nichts. Das kann man garnicht so genau definieren!

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Du hast mittlerweile einen tollen Mann an Deiner Seite – Wie habt ihr euch kennen gelernt? Tatsächlich im Reha-Zentrum. Er war Zivildiener dort und ich war Patientin. Romantisch oder 😉 .

Also ein Mann ohne Vorurteile? Ja, absolut. Er hat sich dem Ganzen vollkommen geöffnet. Nachdem er dort so lange Zivildiener war, konnte er mit der Materie ‚Rollstuhl‘ schon bevor wir uns kennen gelernt haben, umgehen.

Und wie hat sich das entwickelt? Zunächst waren wir Freunde und haben geredet – so viel geredet. Wir haben immer Mittag zusammen gegessen. Nach einiger Zeit hatte ich dann schon die ein oder andere Blume auf meinem Essen 🙂 . Und ja, als sein Pflichtdienst vorüber war haben wir uns weiterhin getroffen. Damit haben wir wohl beide nicht gerechnet.

Und dann? Dann gings eigentlich relativ schnell. Irgendwann hat er dann schon bei mir übernachtet und – tada – zusammen sind wir. Ein tolles Team, die besten Freunde, wir sind richtig glücklich!

Wichtig ist, sich stets neue Ziele zu definieren und setzen!

Was sind weitere Ziele in deinem Leben? Ja, also so ein Ring am Finger wär sicher mal schön (zwinkert zu ihrem Freund) 😉 . Also eine Familie möchte ich schon sehr gerne gründen. Ich kann Gott sei Dank Kinder bekommen! Generell hab ich noch 1.265 weitere Ideen und Pläne, es sprudelt gerade so! Aber auf alle Fälle möchte ich ein Buch über meine Geschichte und meine Gedanken dazu schreiben. Vorträge und Motivationskurse weiterhin leiten und wer weiß, was die Zukunft sonst noch alles bringt!

Was möchtest du unseren Lesern zum Abschluss mitgeben? Negative Energie meiden – Das macht einfach alles kaputt! Man kann sich jeden Tag wieder aufs Neue entscheiden, wie man etwas sieht oder wie man mit etwas umgeht! Das möchte ich gerne allen auf den Weg mitgeben 🙂 .

ck-constantlyk-com-tina-hoetzendorfer-tirol-4541

WOW – Was für eine junge, dynamische und positive Frau! Als uns Tina von sich aus vor einigen Monaten angeschrieben hat, wussten wir sofort, dass wir sie treffen und sie in ihrem Store besuchen wollen. Auf´s Neue hat uns ein junger Mensch bewiesen, dass man mit positiven Gedanken und positiver Energie ALLES meistern kann. Und nicht nur meistern – nein sogar gestärkter denn je aus solchen Schicksalsschlägen  hervor zu gehen!!

Tina, viel Erfolg für deine Zukunft, wir zumindest machen uns keine Sorgen um Deinen Erfolg und hoffen Du lädst uns dann zu Deiner Buchveröffentlichung ein 😉 .

BY:

mail@constantlyk.com

Karin is the founder and the face of Constantly K. Next to her career as host, she travels the world, visits all fashion weeks and keeps you updated about what´s happening – CONSTANTLY!

5 Comment

    • lisa -

    • 9. Oktober 2016 at 12:41 pm

    großartig inspirierend

    • Jen -

    • 9. Oktober 2016 at 14:41 pm

    Richtig toll dieser Beitrag. Inspirierend. Ich mag diese Kategorie von euch wirklich sehr gerne.

      • K -

      • 14. Oktober 2016 at 12:05 pm

      hey jen!!!danke dir 🙂 ist auch meine absolute lieblingsrubrik :))

    • Lisa -

    • 14. Oktober 2016 at 18:24 pm

    Oh wow! Was für ein toller Beitrag über einen tollen Mensch!!! <3

      • C -

      • 18. Oktober 2016 at 07:50 am

      Danke liebe Lisa! Finden wir auch – Tina ist einfach eine Inspiration!!! 🙂 lg, Caro

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